Diät bei Kindern: Darauf musst Du achten

Nur weil ein Kind kurzfristig etwas an Gewicht zunimmt, muss das nicht gleich bedenklich sein und bedarf einer Diät. Zudem sollte es nicht an optischen Punkten festgemacht werden. Willkommen zu unserem Blog „Diät bei Kindern: Darauf musst Du achten“.

Kinder befinden sich im Wachstum, damit verändern sich auch die Körperproportionen. Die größer werdenden Knochen bringen mehr Gewicht mit, sodass auch der Stand auf der Waage allein nicht entscheidend ist. Der BMI wird ebenfalls nicht als Maßstab für Kinder und Jugendliche empfohlen. Wenn ihr das Gefühl habt, dass euer Kind zu dick ist und sich dies nicht ändert, solltet ihr auf jeden Fall einen Arzt befragen, bevor ihr – wenn auch gut gemeint – eurem Kind eigenmächtig eine bestimmte Diät verordnet. Denn da wartet bereits das nächste Problem: Wenn ihr selbst Diät haltet, dann ist diese nicht auch für euer Kind angebracht. Während Erwachsene schnell zu Extrem-Diäten tendieren, die einzelne Stoffe komplett ausschließen, können diese für den Nachwuchs absolut schädlich sein. Kinder und Jugendliche, die noch mitten in der körperlichen Entwicklung stecken, brauchen ein hohes und ausgewogenes Maß an Vitaminen, Mineralstoffen und vielem mehr. Radikaldiäten fördern außerdem den Jojo-Effekt, und wenn dies bereits im Kindesalter geschieht, kann das später starke Folgen haben.

Seid ein Vorbild und beugt der Diät vor

Ihr wollt eurem Kind in allen Bereichen des Lebens ein Vorbild sein, und das solltet ihr auch. Gerade im Ernährungsbereich ist das besonders wichtig, denn auch hier stellen sich schon früh die Weichen für das spätere Leben. Je gesünder und bewusster ihr im Haushalt mit Lebensmitteln umgeht, desto besser ist es also. Für Kinder solltet ihr frisch kochen und auf Fastfood verzichten. Viel Gemüse, Obst, Milchprodukte und Cerealien sind wichtig, also insgesamt eine sehr ausgewogene Kost. Natürlich müssen Kinder aber nicht immer und gänzlich auf Süßigkeiten oder Lieblingsspeisen wie Pizza & Co. verzichten, das feuert nur den verstärkten Drang danach an. Das Geheimnis liegt im richtigen Maß statt in der Masse. Schon gar nicht solltet ihr eurem Nachwuchs die Schokolade verbieten, selbst aber vor dem Fernseher eine ganze Tafel vernaschen, ganz egal, ob ihr selbst schlank oder übergewichtig seid. Kocht mit euren Kindern gemeinsam und fördert dadurch einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln. Der Spaß dabei ist der Bonus für alle, und besser schmecken wird es obendrein.

Bewegung ist das A & O

Die bewusste und kalorienreduzierte Ernährung ist die eine Seite der Medaille. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass ihr eure Kinder zu mehr Bewegung motiviert. Dabei wird es wenig erfolgreich sein, wenn ihr dem Nachwuchs verordnet, sich zu bewegen. Viel besser ist es, die Kinder an die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihnen Sport zu treiben, Dinge zu Fuß statt mit dem Auto zu erledigen, herumzutoben oder im Garten Fangen zu spielen – immer so, wie es altersgemäß angebracht erscheint. Die Kinder sitzen bereits viele Stunden täglich in der Schule und zusätzlich bei den Hausaufgaben. Vereinbart außerhalb dieser Phasen feste Zeiten oder zeitliche Rahmen, in denen TV, PC oder Tablet okay sind, und achtet darauf, dass die Kinder sich in der übrigen Zeit bewegen. Das wird nicht nur körperlich hilfreich sein, sondern euer Kind auch in seinem Sozialverhalten fördern und ihm helfen, die Welt außerhalb des Bildschirms zu entdecken, was bei vielen jungen Menschen heute viel zu kurz kommt.

Hört genau hin

Möglicherweise findet ihr euer Kind gar nicht zu dick oder habt nie darauf geachtet. Auch das kann fatal sein. Hört aufmerksam zu, erspürt, ob euer Kind glücklich ist. Kinder mit Übergewicht sind oft Hänseleien ausgesetzt, können damit aber noch viel schwerer umgehen als wir Erwachsenen. Folgen können Depressionen und sozialer Rückzug sein. Das ist ebenso schlimm wie die körperlichen Nebenwirkungen von Übergewicht, die sich in fehlender Kondition, starkem Knochenverschleiß oder langfristigen Haltungsschäden zeigen. Wenn ihr möchtet, dass euer Nachwuchs später ein gesunder, positiver und selbstbewusster Erwachsener wird, stellt rechtzeitig die richtigen Weichen dafür und seid aufmerksam.

Fazit

Behaltet immer im Blick, dass ihr nicht von euch auf euer Kind schließen dürft. Weder in der Beurteilung des Gewichts noch bei den Maßnahmen zur Gewichtsabnahme. Nutzt eure Vorbildfunktion, indem ihr in der Familie eine gesunde Ernährung vorlebt und Leckereien wie Fastfood oder Süßes in Maßen genießt. Kein Kind muss auf einen Geburtstagskuchen oder einen Milchreis oder Pudding immer verzichten, es sollten aber immer die Freuden am Rande bleiben. Zur Ausgewogenheit gehört auch, dass junge Menschen auf jeden Fall drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Für den kleinen Hunger zwischendurch sind Obst und Gemüse vollkommen okay.

Plant Bewegung in den Alltag ein, so gut ihr könnt. Motiviert euren Nachwuchs zum Sporttreiben. In einem Verein kann das auch das soziale Leben verbessern, und der Ansporn ist gerade bei Kindern in der Gruppe viel größer. Nutzt das Wochenende für kleine Ausflüge, bei denen sich alle zusammen bewegen, und lebt vor, dass es kein Problem ist, mal für einen Tag oder zumindest viele Stunden am Stück, das Handy und andere elektronische Alltagsbegleiter zu ignorieren.

Und ganz wichtig: Wenn ihr unsicher seid, ob euer Kind überhaupt abnehmen muss oder wie das am besten geht, scheut euch nicht, um Rat zu fragen. Ärzte oder Ernährungsberater können eine große Stütze sein und euch ein wenig Verantwortung abnehmen. Umso besser könnt ihr dann, gemeinsam mit den Kindern, auf die sinnvolle und vernünftige Umsetzung konzentrieren.

Einen weiteren Artikel zu diesem Thema findet ihr hier.

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Bilder: Canva.com