Magenbypass bei Adipositas Patienten

Diese Methode wird in unterschiedlichen Formen seit fast 30 Jahren weltweit praktiziert. Der Magen wird künstlich verkleinert. Hierzu wird die Knopflochoperation angewendet, bei der man nicht über einen Schnitt den Bypass legt, sondern über mehrere kleine Löcher in der Bauchwand operiert wird. Über diese Löcher wird eine Kamera und die medizinischen Instrumente in den Körper eingeführt. Dadurch treten Langzeitkomplikationen (wie zum Beispiel Narbenbrüche) seltener auf. Anders wie beim Schlauchmagen wird der „Restmagen“ jedoch nicht entfernt, sondern produziert weiterhin Magen und Verdauungssäfte. Nur ein kleiner Magenteil (der so genannte Pouch) kann noch Nahrung aufnehmen.

Der Person kommt es demnach unangenehm vor, zu viel Nahrung zu sich zu nehmen. Ein weiterer wesentlicher „Wirkmechanismus“ wird durch die Verkürzung der Darmpassage erreicht, in dem Verdauungssäfte und Speisebrei zusammen fließen (so genannter Common Channel). Der Dünndarm wird bei einem Bypass so umgeleitet, dass sich die Verdauungssäfte und die Nahrung erst später im Dünndarm vermengen können. Das dient dazu, dass ein Teil der Kalorien weniger verdaut wird und später wieder ausgeschiedenen werden kann, ohne dass sich Fett im Körper ablagert. Somit hat der Organismus weniger Zeit Fette, Zucker aber auch andere Nährstoffe und Nahrungsbestandteile aufzunehmen. Mediziner sprechen von Malabsorption und bezeichnen damit die schlechtere Aufnahme von Nahrungsbestandteilen. Somit gilt der Bypass als Restriktiv (durch den miniaturisierten Magenpouch) & malabsorptives (schlechtere Aufnahme von Nahrungsbestandteilen) Verfahren.

Die schlechtere Aufnahme von Nahrungsbestandteilen hat sicher einen positiven Effekt auf die Gewichtsreduzierung, macht es jedoch auch erforderlich, dass Vitamine (im wesentlichen Vitamin B12) aber auch Nähr- und Mineralstoffe wie Eisen, Pholsäure usw. regelmäßig überprüft werden müssen und zusätzlich verabreicht werden müssen. In einem Adipositaszentrum erzielt man mit dieser Methode die größten und nachhaltigsten Behandlungserfolge. Dies betrifft sowohl die Gewichtsreduzierung als auch die positive Veränderung des hormonellen Stoffwechsels und der Behandlung des Diabetes Mellitus Typ 2. Ob Schlauchmagen oder Bypass macht man von der individuellen Lebens-, Gesundheits- und Gewichtssituation der Patienten abhängig. Oftmals werden nicht nur Ärzte, sondern auch Psychologen und Physiotherapeuten mit hinzugezogen. Langfristig sollen die Schäden, die durch eine Adipositas-Erkrankung herbeigeführt werden verringert oder im besten Fall sogar verhindert werden. Sollte der Patient jedoch schwere Begleiterkrankungen aufweisen, wird von der Operation abgeraten, da das Risiko für aufkommende Probleme zu hoch ist.

Ähnlich wie beim Magenband, muss der Patient auch vor dieser Operation im Allgemeinen alle anderen Möglichkeiten der Gewichtsabnahme erschöpft habe, ohne eine Wirkung zu erzielen. Erst einige Tage nach der Operation können die Patienten wieder damit beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Laut einigen Nachforschungen verändert sich mit dem Magenbypass die Darmflora, beziehungsweise genauer gesagt das mikrobielle Profil im Verdauungstrakt. Diese Veränderung trägt wohl einen großen Teil zu dem Abnehmen bei.

Auch hierbei gibt es einige Komplikationen. Abgesehen davon, dass man einige Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen muss, um den Nährstoffgehalt zu decken, verlieren einige Medikamente leichter an Wirkung und andere dürfen nicht mehr oral eingenommen werden, da sie sonst der Magenschleimhaut schädigen können. Durch die Zusammensetzung der Nahrung kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Durchfall, Blähungen oder dem „Dumping-Syndrom“ kommen. Das Risiko auf Nierensteine scheint dadurch erhöht zu werden.

Der Omega- oder Minibypass

Der Omegabypass ist eine Variante des Magenbypasses, die sich bisher jedoch in Europa nicht richtig durchsetzen konnte. Einer der wichtigsten Unterschiede zu den anderen Bypässen besteht darin, dass die Magentasche größer ausfällt als beim Standard. Der Dünndarm wird nicht durchtrennt, stattdessen wird er ca. zwei Meter hinter dem Ende des Zwölffingerdarmes mit der Magentasche verbunden. Demnach gibt es eine Nahtverbindung im Verdauungstrakt, was ein Risiko vermindert. Der Omegabypass zeigt beim Gewichtsverlust bessere Ergebnisse auf, als der normale Magenbypass.

Einen Nachteil gibt es jedoch. Es ist unvermeidlich, dass die Galle mit der Magenschleimhaut im Pouch (die Magentasche) in Kontakt gerät. Dadurch soll es teilweise zu Geschwürsbildungen kommen und das Krebsrisiko scheint erhöht zu werden. Jedoch wurden diese Probleme bisher nicht wissenschaftlich bewiesen und festgehalten.

Der Minibypass kombiniert mit der Art und Weise wie er eingesetzt wird den Magenbypass und den Schlauchmagen.

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