Adipositas permagna – das müssen Sie wissen!
Unter Adipositas versteht man eine Fettleibigkeit, die über das normale Maß des so genannten Übergewichts hinausgeht. Adipositas permagna ist dabei die schwerste Form. Der mittlerweile bekannte Body-Mass-Index (BMI) liefert die Einteilung der Schweregrade von Übergewicht bzw. Adipositas.
Body-Mass-Index
Der BMI wird wie folgt berechnet:
Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat.
Beispielrechnung: 130 kg/ (1,75 m x 1,75 m) = 42,48
In diesem Fall wäre bereits Adipositas permagna (auch Adipositas III) erreicht, es liegt eine schwere Adipositas-Erkrankung vor.
Grundsätzlich kann man folgende BMI-Werte zugrunde legen:
- Normalgewicht 18,5 – 24,9
- Übergewicht 25 – 29,9
- Adipositas I 30 – 34,9
- Adipositas II 35 – 39,9
- Adipositas III ab 40
Zwar ist der BMI allein nicht ausreichend zur Einschätzung des Schweregrades von Folgeerkrankungen, doch er liefert eine solide Basis. Auch bei Adipositas I und II kann es bereits zu starken körperlichen Einschränkungen kommen. Es spielt darüber hinaus auch eine Rolle, wie lange die betreffende Person bereits unter starkem Übergewicht leidet. Mit der Länge steigert sich in der Regel auch der Grad der gesundheitlichen Folgen, sowohl in psychischer als auch in körperlicher Hinsicht.
Adipositas permagna = morbide Adipositas
Die schwerste Form der Fettleibigkeit wird neben der Bezeichnung „Adipositas permagna“ häufig auch als „morbide Adipositas“ bezeichnet. „Morbidus“ ist das lateinische Wort für „krank“ und weist hier bereits daraufhin, dass ein derart starkes Übergewicht zu zahlreichen schweren Krankheiten führen kann und die Lebenserwartung der Betroffenen unter Umständen deutlich verkürzt.
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen zählen Zuckerkrankheit (Diabetes), Bluthochdruck, Gelenkverschleiß und sogar Krebs. Hinzu kommen psychische Probleme, die durch soziale Ausgrenzung und geringes Selbstbewusstsein ausgelöst werden und bis zur Depression führen können. Diese und weitere Folgen des enormen Übergewichts verringern die Lebensqualität zusätzlich.
Darin liegen die Ursachen der Adipositas permagma
Grundlage für eine so schwere Adipositas-Erkrankung ist vor allem eine falsche Ernährungsweise in Kombination mit einem starken Mangel an Bewegung. Die Ernährung ist häufig durch einen deutlich zu hohen Fettanteil gekennzeichnet, der erst zu immer steigendem Übergewicht und in späterer Konsequenz zu Adipositas permagna führt.
Tatsächlich konnten Forschungen inzwischen ermitteln, dass Kinder und Jugendliche, die bereits in jungen Jahren einer falschen Ernährungsweise ausgesetzt waren, später ein größeres Risiko tragen, an Adipositas zu erkranken. Die Vorbildfunktion der Eltern spielt hier eine starke Rolle. Desweiteren wurden mittlerweile einige Gene erforscht, die unter Umständen ebenfalls förderlich sein können.
Ausmaß der Adipositas permagma
Der Anteil adipöser Menschen ist in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark angestiegen. Das gilt sowohl für die USA als auch für Europa. Allein in Deutschland, so schätzen Experten, sind inzwischen rund zwei Millionen Menschen von einer Adipositas permagma betroffen. Dazu zählen erschreckenderweise zunehmend Kinder und Jugendliche.
Behandlungsmöglichkeiten der Adipositas permagma
Bei einem so starken Übergewicht wie bei der Adipositas permagna stellen kurzfristige Diäten keinen Lösungsansatz mehr dar, da das verlorene Gewicht in der Regel sehr schnell wieder zugenommen wird. Grundsätzlich muss die Ernährung langfristig auf ein gesundes und ausgewogenes Maß umgestellt werden. Diesen starken Einschränkungen sind viele Betroffene jedoch nicht gewachsen, die Abbruchquote ist entsprechend hoch. Hilfreich können für diesen Weg spezielle Adipositas-Kuren bzw. –Therapien sein, die sowohl stationär als auch ambulant vor Ort erfolgen können.
So werden im Falle einer morbiden Adipositas oft operative Eingriffe vorgenommen, um zu einer starken und langfristigen Gewichtsabnahme zu gelangen. Zumeist ist dies eine operative Veränderung des Magens durch Magenband, Magenbypass, Magenballon oder Magenschlauch. Der Magen wird dabei so verkleinert oder im Falle des Ballons gefüllt, dass er nur noch geringe Nahrungsmengen aufnehmen kann, bis ein Sättigungsgefühl erfolgt.
Dies führt zu einer starken Gewichtsreduktion. Gleichzeitig ist es aber umso wichtiger, dass Betroffene sich nicht allein darauf verlassen, sondern gerade dann ihre Ernährungsweise konsequent und langfristig umstellen.
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