Historie der Adipositaschirurgie

Chirurgen beschäftigen sich schon seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit einigen operativen Optionen, um extremes Übergewicht reduzieren zu können. Nach und nach wurden immer effektivere Techniken entwickelt, um das Fett zu entfernen. Anfangs war nur die einfache Entfernung des überschüssigen Fettgewebes möglich. Man kann die verschiedenen Techniken schematisch gemäß ihrer Wirkprinzipien unterteilen. Zum einen gibt es die Eingriffe, die zu einer Malabsorption (verminderte Nährstoffausnutzung) führen, oder auch zu einer Maldigestion (verringerte Aufnahme von Nährstoffen) und zum anderen die Restriktion (wirksame Einschränkung der Nahrungsaufnahme).

Zu Anfang war das Magenband die am häufigsten genutzte und weitverbreitetste Methode der Adipositaschirurgie, doch inzwischen haben sich andere Verfahren in unserer Zeit etabliert. Erstmals eingesetzt wurde es am Anfang der 80er Jahre. Zu dieser Zeit waren die Bänder noch nicht justierbar. Das erste verstellbare Band gab es 1986. Mit einem Laparoskop jedoch wurde erst Anfang der 90er gearbeitet.

In den 60er Jahren wurde durch Jejunokolostomien (Verbindung zwischen zwei Darmabschnitten) künstlich ein Kurzdarmsyndrom geschaffen, als eine Art der chirurgischen Therapie für Adipositaserkrankte. Doch durch den starken Eiweißverlust und einem Elektrolytverlust kam es zu häufigen Todesfällen und die Operation wurde wieder in den Hintergrund geschoben. Die darauf folgende Jejunoileostomie barg zwar weniger Nebenwirkungen, jedoch waren auch diese immer noch inakzeptabel hoch. Beide Techniken wurden wieder aufgegeben. Daraufhin wurde Ende der 70er Jahre der Magenbypass entwickelt, der auch heutzutage noch häufig verwendet wird.
Im Jahr 2013 wurden weltweit schon mehr als 500.000 bariatrische Operationen durchgeführt. Das verzeichnet eine deutliche Zunahme solcher Eingriffe in Südamerika und Asien, wobei die Vielzahl auch weiterhin in den USA stagniert. Allerdings sollte man sich hierbei bewusst werden, dass weltweit maximal 1% aller potentieller Kandidaten diese Therapie überhaupt erst ermöglicht wird.

2011 wurden in Europa über 112.000 bariatrische Eingriffe durchgeführt; somit also knapp 69% mehr als im Jahr 2008. Vor allem die Schlauchmagenoperation verzeichnet hierbei einen deutlichen Anstieg. Zusammen mit dem Magenbypass wurde sie in diesem Jahr am häufigsten zur Therapie verwendet. Die Magenbandoperation, die technisch wohl am einfachsten von statten geht, geriet dabei in den Jahren immer mehr in den Hintergrund. Inzwischen beginnt man damit, vor allem die minimal Invasive Chirurgie zu nutzen. Auch im Magenbereich ist dies inzwischen möglich.

Die Fettleibigkeit selber gibt es den Aufzeichnungen zufolge schon seit dem frühen Mittelalter. Das Idealbild eines Menschen hat sich jedoch zur heutigen Zeit verändert, so wird man nicht mehr als gut genährt und wohlhabend angesehen, wenn man an Adipositas leidet. Gerade heutzutage wird vermehrt nach Mitteln gesucht, erfolgreich gegen Adipositas vorzugehen. Durch unsere Konsumgesellschaft wird immer mehr produziert, uns wird immer mehr vor die Nase gelegt. Die Werbung lockt mit ansehnlichen Bildern von Essen und Kindern fällt es zumal schwerer, sich nicht davon einfangen zu lassen. In der westlichen Welt hat Adipositas mittlerweile ein epidemisches Ausmaß angenommen. Man vermutet, dass viele der datierten schwerwiegenden Probleme mit der Gewichtszunahme zusammenhängen. Atemnot, Leberversagen und Muskelschmerzen waren auch im Mittelalter schon Beschwerden, die festgehalten wurden.

Alles in allem entwickelt die Adipositaschirurgie sich immer weiter. Nicht viele Personen werden zu den Operationen zugelassen, noch sind sie den schlimmsten und nicht selbstheilenden Fällen zugeschrieben.