Die Bedeutung von Nachsorgeuntersuchungen nach Adipositas-OPs

Es gibt verschiedene Möglichkeiten operativer Adipositas-Behandlungen, die in den meisten Fällen zu großen Erfolgen im Sinne der darauf folgenden Gewichtsreduktion führen. In allen Fällen sollte sich der Patient auf eine lebenslange Nachsorge einstellen, um Rückfälle, Mangelerscheinungen oder andere Beschwerden zu vermeiden. Die Nachsorge soll darüber hinaus den Patienten helfen, ihr Leben langfristig umzustellen, denn die Operation verschafft zwar in der Regel schnelle Abhilfe, ändert aber dauerhaft unter Umständen nichts, wenn die Voraussetzungen für die Adipositas-Erkrankung weiterhin gegeben sind.

Zur Nachsorge zählen verschiedene Bereiche wie zum Beispiel die Ernährungsberatung und eine psychologische Betreuung. Hinzu kommen möglicherweise auch weitere Operationen, die der Entfernung überschüssiger Haut dienen.

Es gibt bezüglich der Nachsorge klare Vorgaben. So sollte der Patient im ersten Jahr nach der Operation sechs Termine wahrnehmen, im zweiten Jahr 2 Termine und ab dem dritten Jahr weiterhin einen Kontrolltermin pro Jahr. Diese Einteilung tritt selbstverständlich außer Kraft, wenn der Patient zwischenzeitlich Beschwerden hat.

Zur Nachsorge zählen Untersuchungen, die folgende Merkmale prüfen:

  • Mangelerscheinungen
  • Auftretende Schmerzen oder Beschwerden
  • Gewichtsverlauf
  • Einnahme von Medikamenten bzw. Anpassung nach der Operation
  • Ernährungsweise
  • Notwendigkeit von plastischen Folge-Operationen

Die Ernährungsberatung ist besonders wichtig, denn der Patient muss sich im Anschluss an eine bariatrische Operation an einen angepassten Ernährungsplan halten. So darf er in den ersten zwei Wochen nur flüssige oder stark pürierte Nahrung zu sich nehmen. Neben Getränken wie stillem Wasser, Tee, verdünnten Säften oder Brühen zählen ungesüßte Milchsuppen, Quark- und Jogurt, püriertes Obst oder Gemüse sowie Fleisch oder Fisch in pürierter Form zu den Dingen, die der Patient fünf Mal täglich in einer Menge von 100 bis 150 Millilitern zu sich nehmen darf.

Nach Ablauf dieser ersten Phase erfolgt die erste Umstellung auf leichte Vollkost. Entscheidend ist hier das sehr gründliche Kauen der Nahrung, bis sie beim Schlucken eine breiige Konsistenz erreicht hat. Es müssen Nahrungsmittel gewählt werden, die nicht reizend wirken, also beispielsweise mageres Fleisch, Brot- und Backwaren, fettarme Milchprodukte sowie Obst und Gemüse. Bei der Zubereitung ist auf schonende Garmethoden und milde Würzung zu achten.

In der dritten Phase beginnt die Ausrichtung auf die lebenslange Umstellung der Ernährung, so gut wie möglich auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten. Auch langfristig sollte auf  Alkohol, Fett und Zucker so gut wie möglich verzichtet werden. Mindestens drei Mahlzeiten sind pro Tag eingenommen werden, um eine umfassende Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

In der Nachsorge geht es zudem auch um die körperliche Betätigung der Patienten, die unterstützend auf den Fettabbau und den Erhalt der Muskelmasse wirkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beobachtung von Krankheiten, die oft mit Adipositas einhergehen, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen. Diese können nach einem operativen Eindruck zurückgehen, so dass die Medikation entsprechend angepasst werden muss.

Es ist außerordentlich wichtig, dass Patienten eine umfassende Nachsorge durchführen lassen, um den langfristigen Erfolg des Eingriffs und die Lebensumstellung zu sichern. Jeder Patient erhält zur Verfolgung seiner Ergebnisse einen Nachsorgepass, der sowohl Informationen zu den einzelnen Maßnahmen liefert als auch alle Daten in ihrer Entwicklung verzeichnet.

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