Der Magenballon bei Adipoistas

Bei dieser Methode handelt es sich nicht um eine Operation. Vielmehr wird eine Silikonhülle endoskopisch (ähnlich einer Magenspiegelung) eingeführt und mit einer Kochsalzlösung befüllt. Ein selbstdichtendes Ventil verhindert das Auslaufen dieser Flüssigkeit und der Ballon schwimmt im Magen und verringert das Magenvolumen. Die Endoskopie kann im so genannten Dämmerschlaf durchgeführt werden. Eine Vollnarkose ist nicht nötig und der ganze Eingriff dauert ca. 20 Minuten.

Der Magenballon verbleibt je nach Modell 6-12 Monate im Magen und wird dann wieder endoskopisch entfernt, um das Einreißen der Ballonwand durch die ständige Wirkung der Magensäure und der Bewegungen des Magens zu verhindern. Durch die Reduzierung des Magenvolumens kommt es zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Ziel ist es neben dem Gewichtsverlust auch eine Umstellung der Ernährungsweise zu erzielen welche auch nach dem Entfernen des Ballons die erlangte Gewichtsreduzierung nachhaltig sichert. In verschiedenen Zentren wird diese Methode vorwiegend bei Menschen mit einem BMI von 28 bis 35 angewendet. Für Menschen mit einem höheren BMI wird diese Methode öfter für ungeeignet gehalten. Zum einen erfordert ein höherer BMI meist eine sehr langfristige Therapie, zum anderen ist die restriktive Komponente durch das Volumen des Ballons (500-800ml) beschränkt. Auch sollte erwähnt werden, dass diese Methode von den Krankenkassen meist nicht erstattet wird.

Der Magenballon ist eine gute Ergänzung oder Vorbereitung für eine Operation. Zunächst wird durch den Ballon eine Gewichtsreduzierung angestrebt, um die allgemeine gesundheitliche Situation zu verbessern. Die OP-Komplikationen können dadurch ebenfalls reduziert werden. Vor der Operation wird der Ballon wieder aus dem Magen entfernt.

Während der Zeit, die man den Ballon im Magen trägt, muss man auf die gesunde Ernährung und eine andere Lebensweise achten. Sportliche Aktivitäten fallen einem nach und nach leichter. Wie stark eine Person abnimmt, hängt von ihr selber ab. Vor allem in den ersten drei Monaten ist der Gewichtsverlust sehr ausgeprägt. In der Anfangsphase kann es auch zu Nebenwirkungen kommen. Eine Übelkeit, Bauchkrämpfe und ein ausgeprägtes Völlegefühl wird einen die ersten Tage lang begleiten. Sobald der Magen sich an den Ballon gewöhnt hat, werden sich auch die Beschwerden wieder legen. Nach spätestens einer Woche vergeht alles wieder. Sollten die Beschwerden jedoch anhalten, sollte auch der Ballon wieder vorzeitig entfernt werden. Zu weiteren Risiken während der Operation zählen Verletzungen in der Speiseröhre oder im Magen, die durch das Endoskop entstehen können (was jedoch selten der Fall ist).

Neben der Therapie mit dem Magenballon, gibt es auch noch die Möglichkeit, Medikamente zu sich zu nehmen, um sich nicht operieren lassen zu müssen. Bestimmte Medikamente verändern das Hungergefühl und das Sättigungsempfinden. Jedoch sollte man immer bedenken, dass Nebenwirkungen auftreten können.

Es gibt auch einige Ausnahmen, die nicht Gebrauch von dem Magenballon machen können. Gewisse Erkrankungen, sowohl körperlich als auch psychisch, können Anlass dazu geben, dass man den Ballon nicht eingesetzt bekommt. Dazu gehören unter anderem frühere Operationen, Krankheiten, die den Magen oder die Speiseröhre betreffen, Geschwüre oder Suchterkrankungen, wie zum Beispiel Alkohol- oder Drogensucht. Auch bei Patienten mit Essstörungen wird von dem Ballon abgeraten. Schwangere Frauen sind ebenso ausgeschlossen und Personen, die blutgerinnungshemmende Medikamente zu sich nehmen müssen ebenfalls.

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