Magenband bei Adipositas Patienten

Das verstellbare Magenband (auch schwedische Band) gehörte noch vor 10 Jahren zu den am häufigsten angewandten Operationsmethoden. Heute wird diese Operationsmethode immer seltener eingesetzt.

Ein Silikonband wird um den oberen Teil des Magens gelegt und teilt so den Magen in einen sehr kleinen  Vormagen (Pouch) und den Restmagen. Das Volumen des Vormagens beträgt dabei nur noch etwa 20 bis 30 Millimeter (vergleichbar mit einem Tischtennisball). Durch die Bildung des Pouches kann der Patient deutlich weniger Nahrung aufnehmen und es erfolgt ein schnelles Sättigungsgefühl, da die Passage zwischen Vor und Restmagen deutlich verengt ist und die Nahrung diese Passage nur sehr langsam passieren kann. Somit wird das restliche Hungergefühl unterdrückt. Weitere operative Veränderungen werden nicht umgesetzt. Somit gilt dieses Verfahren als rein restriktives Verfahren, welches ausschließlich durch die eingeschränkte Nahrungsaufnahme einen Gewichtsverlust erzielt. In der Vergangenheit kam es häufig zu Komplikationen. Im Wesentlichen kann dies jedoch verhindert werden, wenn eine kontinuierliche und engmaschige Betreuung durch das Adipositaszentrum erfolgt. Man verwendet das Band dann, wenn Patienten ein Verfahren favorisieren, welches reversibel ist (umkehrbar) oder auch bei jungen Patienten.

Die Operation selber verläuft schnell ab. Über wenige Bauchschnitte wird das Band in den Magen eingesetzt und um ihn herum gelegt. Je nach Justierung des Bandes, kann die Nahrungsaufnahme individuell dosiert werden. Mit der Hilfe eines Magenballons, etwa der Größe eines Tennisballs angeglichen, wird die Größe des Vormagens reguliert, ehe das Band festgezogen wird. Der Verdauungstrakt bleibt dabei vollständig intakt, sodass die Operation wieder rückgängig gemacht werden kann. Zudem kann man mit Neujustierung auf bestimmte Faktoren, wie Gewichtsabnahme oder Probleme eingehen und sie schneller wieder lösen. Durch die Komplikationen, die während der Nutzungsphase entstehen können, haben viele Kliniken die Idee wieder verworfen und setzen nur noch äußerst selten das Magenband ein. Eingesetzt wird es auf laparoskopische Weise; das heißt es geschieht mit Hilfe eines optischen Instruments. Ungefähr einen Monat nach der Operation wird das erste Mal Flüssigkeit in das Band injiziert, um es etwas enger werden zu lassen und den Magen noch ein paar Millimeter zu verkleinern. Lässt man die Flüssigkeit (oft Röntgenkontrastmittel) austreten, vergrößert sich der Durchmesser wieder.

Die Kosten dieser Operation werden in Deutschland von den Krankenkassen übernommen, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht und belegt wurde. Dafür benötigt man einen BMI von mindestens > 35 mit schwerwiegenden Begleiterscheinungen wie Diabetes oder Gelenkerkrankungen. Zuvor müssen zusätzlich auch alle anderen konservativen Methoden zum Gewichtsverlust genutzt worden sein und der Patient muss von seinem Arzt über die Operation und mögliche Folgen aufgeklärt werden und sich darüber einverstanden erklärt haben. Es gibt eine Risikogrenze, die nicht übertreten werden darf, um die Operation gewährleisten zu können. Diese Risiken sind gerade bei übergewichtigen Personen erhöht.

Es gibt einige Risiken und Spätfolgen, wenn man sich für ein Magenband entscheidet. Das Band kann in den Magen einschneiden oder an ihm festwachsen. Es können Infektionen oder Entzündungen entstehen und verschluckte Brocken sind in der Lage, den Mageneingang komplett zu verschließen. Das Übelkeitsgefühl ist deutlich erhöht und setzt schneller ein, was zu einem häufigen Erbrechen führt. Wenn das Band verrutscht, ist eine erneute Operation notwendig.

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