Aus „ich muss“ wird „ich will“!

Kaum etwas, was man für seine Gesundheit tun kann, ist so effektiv wie Bewegung. Dabei muss es gar nicht um das Abnehmen gehen, sondern ganz allgemein um Fitness, Gesundheit und ein besseres Körpergefühl. Und jeder, der schon einmal längere Zeit Sport gemacht hat, wird das eindeutig bestätigen. Warum fällt es uns dann trotzdem so schwer, uns dazu aufzuraffen und obendrein auch noch durchzuhalten? Müssten wir nicht etwas so Positives total gerne machen? Stimmt, jetzt fällt es mir gerade wieder ein – das ist diese unangenehme Sache mit dem inneren Schweinehund!

Positiv denken – es ist eine reine Kopfsache

 

Was denkst du, wenn du dir – wieder einmal – vornimmst, in Zukunft mehr Sport zu treiben? Lass mich raten: Dir fehlt die Zeit dafür, du empfindest es als Stress, du glaubst ohnehin nicht, dass du es durchhältst, du magst dich in Sportklamotten nicht zeigen, das Fitness-Studio ist so teuer … Ich kenne all diese vermeintlichen Erklärungen. Das Problem daran ist aber vor allem, dass du auf diese Weise die Vorstellung „Sport“ sofort mit etwas Negativem koppelst. Hier musst du als Erstes ansetzen!

Denke also nicht zuerst daran, wie es dir geht, wenn du beginnst, sondern daran, was du damit erreichst. Also beispielsweise eine schlankere Figur, mehr Power, eine tolle Ausstrahlung, neue Freunde, mehr Selbstbewusstsein und so weiter.

Setze dir Ziele – aber realistische!

Du musst nicht unbedingt einem ganz strengen Fitnessplan folgen, das setzt im Zweifel erneut Druck und damit wieder negative Gefühle frei. Es geht erst einmal darum, sich überhaupt mehr zu bewegen. Das kann im Alltag beginnen: Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto, kleine Spaziergänge in der Pause oder am Wochenende und ähnliches. Baust du dieses veränderte Verhalten dauerhaft in deinen Alltag ein, ist die erste Hürde schon genommen. Der nächste Schritt ist die Überlegung, zu welchem Sport du Lust hättest. Es bringt dich nicht weiter, wenn du dir vornimmst, zu joggen, das aber von vornherein langweilig findest oder wenn du eine Zehnerkarte fürs Schwimmbad kaufst, obwohl du den Chlorgeruch nicht magst. Die Grundentscheidung kann schon sein, ob du draußen oder drinnen aktiv werden möchtest. Suche dir eine Sportart, die zu dir passt und für die du nach Möglichkeit auch nicht erst allzu viel Geld für eine umfangreiche Ausstattung ausgeben musst. Zum Walken genügen anfangs durchaus normale Sportschuhe. Wenn du dran bleibst, kannst du dich dann später mit richtig tollen Laufschuhen belohnen.

Belohnen statt bestrafen

 

Damit sind wir schon direkt beim nächsten Punkt: Deinem Belohnungssystem! So ziemlich jeder hat wohl irgendwo einen Spartopf stehen, in dem die Münzen für einen Urlaub, ein schönes Essen oder als Notfallkasse angesammelt werden. Eigentlich füllen wir diese Töpfe aber immer mit Strafgeldern. Wer beim Spielen verliert, wer beim Fluchen erwischt wird, wer einen Vorsatz nicht einhält, wer sündigt, wer sich nicht an den Putzplan hält, … sie alle müssen dafür Strafe zahlen. Ich bin sicher, dir fallen noch viel mehr Beispiele ein. Kein Wunder, dass das nicht motiviert. Drehe den Spieß einfach um und bringe das Sparschwein zum Klimpern, indem du dich belohnst! Jedes Mal, wenn du eines deiner kleinen Etappenziele erreichst, schmeißt du eine bestimmte Summe hinein. Auch dafür ist es wieder wichtig, dass deine Ziele realistisch sind. Und von dem Geld, das sich dadurch ansammelt, gönnst du dir dann eine wirklich verdiente Belohnung. Das kann ein schönes Kleidungsstück sein, ein Kinobesuch, ein schönes Essen oder vieles mehr. Am Anfang solltest du das Sparschwein dafür auf jeden Fall regelmäßig leeren, zum Beispiel einmal im Moment. Später, wenn du länger durchhältst, kannst du ein ganzes Jahr sammeln und dir dann mit deinem Erfolg zum Beispiel eine Urlaubsreise finanzieren.

Gemeinsam geht es leichter – auch digital

 

Optimal ist es, wenn du jemand Gleichgesinnten an deiner Seite hast, mit dem du dich zum Sport verabreden kannst. Einen festen Termin wirfst du garantiert nicht so schnell über den Haufen wie deine Solo-Planung. Klar, so einen Trainings-Partner hat man nicht immer an der Hand. Aber wir leben ja in so modernen Zeiten, dass das auch anders geht. Mache dein Smartphone zu deinem Unterstützer. Dafür gibt es gleich verschiedenste Möglichkeiten:

  • Fitness-Apps: Sie zeigen dir deine gesetzten Ziele und erinnern dich auch daran! Außerdem kannst du dich dort mit anderen vergleichen und messen – es heißt nicht umsonst „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Du kannst dort zudem in der Regel optisch deine Leistung und damit deine kleinen Erfolge sehen, zum Beispiel in Form von Leistungskurven, Gewichtsdiagrammen und vielem mehr.
  • Musik: … ist die beste Motivation überhaupt, weil sie dich ablenkt und gute Laune macht. Die Schmerzen im Knie sind fast vergessen, wenn dein Lieblingssong beim Joggen durch den Kopfhörer schallt.
  • Social Media: Instagram, Facebook, Twitter & Co. – Du hast unzählige Möglichkeiten, anderen von deinen Erfolgen zu berichten, die Veränderung an deinem Körper zu präsentieren und dich dafür von ihnen feiern zu lassen. Du findest im Netz natürlich auch Gruppen oder Challenges, denen du dich anschließen kannst.

Plane den Sport so wie andere Termine

 

Wenn du deinen Kalender durchblätterst, findest du darin Friseurtermine, Treffen mit Freunden, Partys, Geburtstage. Lauter schöne Dinge, die du nicht vergessen willst und darum notierst. Mach es mit deinem Sport genauso. Überlege dir – realistisch! – wie häufig pro Woche du es einrichten kannst, eine halbe Stunde zu laufen, mit dem Rad statt mit dem Auto zum Einkaufen zu fahren, zehn Minuten Seil zu springen, eine Viertelstunde die Treppe im Haus rauf und runter zu laufen oder aber auch für ein bis zwei Stunden ins Fitness-Studio zu gehen. Ansonsten riskierst du, dass du nur dann Sport machst, wenn du „mal Zeit dafür hast“ – also vermutlich so gut wie nie, denn in der Regel sorgt der Schweinehund schon dafür, dass etwas anderes wichtiger ist.

Sei stolz auf dich!

Mir – und dir hoffentlich auch – ist natürlich klar, dass diese Tipps aus dir nicht von heute auf morgen einen bewegungssüchtigen Athleten machen. Bei mir zumindest hat das nicht geklappt … das ist aber auch nicht das Ziel. Wir wollen abnehmen, gesünder werden, uns besser fühlen. Dafür genügen zumindest am Anfang ein paar kleine Bewegungseinheiten pro Woche, um erste Erfolge zu spüren. Und mit jedem nächsten Schritt steigt die Lust daran, und es fällt leichter. Somit sollte dein erstes Ziel heißen „Ich beginne mit meinem persönlichen Bewegungsprogramm“, dann kannst du schon in Kürze die ersten Belohnungsmünzen in deinen Spartopf stecken. Viel Erfolg!

Bilder: Canva.com