So kommst du im Winter vom Sofa runter

Unser diesjähriger Sommer war phasenweise so herrlich warm, dass es einfach Spaß gemacht hat, draußen zu sein und sich zu bewegen. Doch nun ist es tatsächlich erst einmal vorbei mit dem richtig warmen Wetter. So schön es anfänglich auch war, sich mal wieder gemütlich unter eine warme Decke zu kuscheln und sich einen guten Film anzusehen, so gefährlich kann genau das auch sein. Schneller als dir lieb ist, gewöhnst du dich nämlich daran!

Warum dieser Umschwung so kritisch ist

Es spricht natürlich nichts dagegen, nach einem anstrengenden Tag hin und wieder mal so richtig zu chillen. Aber die Gefahr, dass genau das zur Gewohnheit wird, ist ziemlich groß. Es wird früh dunkel, der Abend ist lang, das Wetter ist ungemütlich – nirgendwo scheint es schöner zu sein als auf dem heimischen Sofa. Doch wenn du dem sofort nachgibst, tappst du in eine gefährliche Falle. Du bewegst dich automatisch noch viel weniger als vorher. Gleichzeitig verführt das Faulenzen zum Essen. Egal ob du vor dem Fernseher dein Abendessen einnimmst oder danach die Chipstüte direkt neben dir liegt – beides ist fatal für dein Gewicht. Vor dem Fernseher vergessen wir uns auf das Essen zu konzentrieren und es wirklich zu genießen. Das führt oft dazu, dass wir auch kein Sättigungsgefühl registrieren. Bei Chips & Co. ist das erst recht keine Seltenheit. Du isst also mehr als in den heißen Sommermonaten und bewegst dich gleichzeitig kaum noch: Eine Gewichtszunahme ist damit schon voraussehbar.

Sport ist im Winter noch viel wichtiger

Ich weiß, der ein oder andere möchte das gar nicht hören bzw. lesen, doch es ist einfach so: Im Winter ist es noch viel entscheidender, dass du regelmäßig Sport machst. Nur so kannst du vermeiden, dass du in die Sofa-Falle tappst, die ich gerade beschrieben habe. Und das hat gar nicht ausschließlich mit dem Gewicht zu tun. Bewegung tut uns so oder so gut, wenn nur das Aufraffen nicht immer so schwierig wäre. Gerade wer sonst viel am Schreibtisch sitzt, braucht einen entsprechenden Ausgleich. Das fördert den Stoffwechsel, tut dem Rücken gut und letztlich auch dem Gemüt. Sich ab und zu beim Sport mal richtig auszupowern ist ein echter Genuss und baut jeglichen Stress ab. Ohne Frage ist es im Winter etwas schwieriger, gerade wenn du sonst jemand bist, der sich zumindest zum Joggen oder Nordic-Walking aufraffen kann. Wobei: Letzteres funktioniert dank der Stöcke durchaus auch in Herbst und Winter, hier zählt das Argument also nicht. Ansonsten gibt es Alternativen wie Fitnessstudio oder Schwimmbad. Häufig werden auch von Volkshochschulen im Winter Sportkurse angeboten. Alles ist besser als nichts!

Aktivität in den Alltag einbauen

Je mehr Bewegung du in deinen Alltag einbaust, desto weniger musst du dich zum Sport aufraffen. Es geht hier aber bitte um weniger, nicht um einen Ersatz! Ich hatte das Thema in einem anderen Zusammenhang schon einmal angesprochen, aber gerade hier schadet eine Auffrischung sicher nicht. Du hast unzählige Möglichkeiten, dich jeden Tag mehr zu bewegen als bisher, ohne dass es dich etwas kostet oder besonders anstrengend ist. Höchstens etwas Zeit wird es dich kosten, aber das sollte es dir wert sein. Ein paar Tipps, die du beliebig und kreativ ergänzen kannst:

  • statt Lift oder Rolltreppe nach Möglichkeit immer die Treppe nehmen
  • kurze Strecken zum Einkaufen o.Ä. zu Fuß oder mit dem Rad bestreiten, statt immer ins Auto zu steigen
  • wenn das Auto nötig ist, dann parke nicht direkt vor der Tür, sondern weiter weg
  • bist du mit Bahn oder Bus unterwegs, dann steig immer eine Haltestelle früher aus und geh den Rest zu Fuß
  • nimm nicht immer alles, was du brauchst mit zu deinem Platz, egal ob im Job oder zuhause, geh lieber einmal mehr
  • versuche, täglich einen Spaziergang an der frischen Luft einzuplanen, und wenn es nur eine Viertelstunde ist
  • verrichte Haus- oder Aufräumarbeiten mit deiner Lieblingsmusik, das macht Spaß und motiviert zu mehr Bewegung dabei

Es gibt noch viel mehr solcher kleinen Ideen. Möglicherweise legst du dir einfach mal eine Schrittzähler-App zu, wenn du noch keine hast. Dann siehst du schwarz auf weiß, wie viele Schritte du täglich machst. Es sollten optimalerweise täglich 10.000 sein …

Werde auch im Kopf aktiver

Du sollst und darfst dich natürlich auch ab und zu belohnen, wenn du diese Ziele durchhältst, das ist keine Frage. Auch die Belohnung kannst du aber sinnvoll umsetzen. Statt in Form eines Tortenstücks, einer Pizza oder eines Cocktails ist es viel geschickter und auch erlebnisreicher, wenn du dich zum Beispiel mit einem Besuch im Theater oder Konzert beschenkst, dir ein hübsches kleines Accessoire auf einem ausgedehnten Shopping-Bummel (zu Fuß natürlich, das macht Schritte!) gönnst oder ein paar Schuhe, die dich schon lange reizen. Davon hast du viel mehr und vor allem länger etwas als von einer kurzfristigen Nascherei, über die du dich im Zweifel am nächsten Morgen beim Gang auf die Waage schon wieder ärgerst. Oder besuche eine Messe, die dich interessiert – so ein Messetag kann ein paar Kilometer zusammenbringen, ohne dass du es merkst.

Nimm dir außerdem auch ohne Belohnung viele schöne Dinge für die Wintermonate vor. Besuche Ausstellungen oder Seminare, geh mal ins Kino statt vor den Fernseher, besuche ein Museum, mache Spaziergänge durch den Wald, entdecke neue Hobby für dich – im besten Fall welche, die etwas mit Bewegung zu tun haben – oder geh mal wieder zum Tanzen! Es gibt so viele tolle Sachen, die du tun kannst, anstatt faul auf der Couch herumzusitzen.

Fazit

Sport ist schön und wichtig, aber nicht die einzige Variante, eine Verwandlung zum Stubenhocker zu vermeiden. Werde kreativ und prüfe, in wieweit du jegliche Formen von Bewegung in dein tägliches Leben integrieren kannst. Und wenn es Kniebeugen sind, die du machst, während im Fernsehen deine Lieblingsserie läuft. Es gibt tausend und mehr Möglichkeiten, du musst sie nur ergreifen.

Bilder: Canva.com