Unterstützung bei Adipositas

Wenn du über das Gewicht eines Familienmitglieds oder Freundes besorgt bist und praktische Tipps möchtest, ist dies genau der richtige Beitrag für dich. Beim Umgang mit übergewichtigen Personen benötigst du viel Zeit, Geduld und Motivation. Die Investition lohnt sich, auch wenn der Weg ans Ziel nicht linear verläuft und starke Nerven fordert. Willkommen zum Blogartikel zum Thema Unterstützung bei Adipositas: Durch Verständnis, Aktivität und liebevolle Motivation hilfst du deinen Liebsten am meisten.

Ein Gastbeitrag von Miriam Gronau

Ursprünge von Übergewicht

Übergewicht hat viele Ursprünge. Die gesellschaftlichen Veränderungen führen zu weniger Aktivität im Alltag. Schlafmangel, unausgewogene Ernährung und Stress gehören ebenfalls zu den Hauptfaktoren. Hinzu kommt noch die psychische Komponente, soziale Medien, Schule, Studium, Liebesleben und vieles mehr.

Das Leben als übergewichtige Person ist anders. Du leidest, laufen bringt dich außer Atem, du wirst überall schief angeschaut, gehänselt oder geärgert. Es dauert nicht lange und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Bluthochdruck und Diabetes kommen hinzu.

Akzeptiere dich selbst!

Das eigene viel zu hohe Körpergewicht zu akzeptieren, ist für die Betroffenen unmöglich. Oft wirkt sich diese Erkenntnis auf die Psyche aus und die Lebensqualität nimmt ab. Ein körperlicher und mentaler Teufelskreis entsteht. Wie also kannst du als Angehöriger oder Freund einem Betroffenen helfen?

Der erste und wichtigste Schritt ist Verständnis für das Unverständnis. Wenn du selbst noch nie stark übergewichtig warst, fällt es dir schwer, dies nachzuvollziehen und hilfreiche Unterstützung zu geben.

Hier sind unsere Tipps, wie du hilfreich unterstützen kannst

  • Verständnis und motivierende Worte
    Versuche dich in die Lage des Betroffenen zu versetzen, um nachzuvollziehen, wie es ihm oder ihr geht, welche Probleme es gibt, und motiviere mit liebevollen Worten.
  • Mehr Aktivität im Alltag integrieren
    Benutze die Treppe statt den Aufzug, bringe den Müll raus anstatt mit dem Auto zu fahren, mache Spaziergänge mit kleinen Pausen. Unternehmt Ausflüge oder andere gemeinsame Aktivitäten und entdeckt ein neues Hobby außerhalb der eigenen vier Wände. Verändere langsam die Gewohnheiten und den Alltag, Schritt für Schritt und nicht alles auf einmal.
  • Mit gutem Vorbild vorangehen
    Du kannst nicht von anderen verlangen, was du selbst nicht vorlebst. Sorge dafür, dass man dich als positives Vorbild nimmt und gehe mit gutem Beispiel voran.

… und weitere praktische Tipps

  • Geduld und Zeit einplanen
    Jeder kennt es, sich für etwas zu motivieren, das einem sehr schwerfällt, ist mit vielen Hürden und Hindernissen verbunden. Habe Geduld, motiviere und plane viel Zeit für diese Veränderungen ein. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, genauso ist es mit einer Lebensumstellung.
  • Rückschläge akzeptieren und mit aufbauenden Worten entgegnen
    Es wird Rückschläge geben, der Gewichtsverlust und die Veränderung werden nicht linear positiv verlaufen. Was die Person jetzt benötigt, sind liebevolle aufbauende Worte und kein Erniedrigen. Anstatt „Wieso hast du…?“ einfach sagen, „Es ist passiert“, den Fehler bewusstmachen und wieder weitermachen. Es war nur ein schlechter Tag von vielen. Warum das Ergebnis wegwerfen, wenn die Mehrheit der Tage positiv verlaufen ist?

Lifehack: Hänge einen Kalender an die Wand und verzeichne jeden Tag, der gut verlief, mit einem grünen Haken. Markiere die Tage, an denen du einen Rückschlag hattest, mit einem roten Kreuz. So kannst du visualisieren, dass der eine schlechte Tag keine Auswirkung auf den weiteren Verlauf hat.

… noch mehr Tipps

  • Ausgewogen und vielfältig kochen
    Kocht gemeinsam frische und vollwertige Lebensmittel. Egal, welches Gericht du am liebsten magst (auch Fast Food!), du kannst es selber und gesund zubereiten, ohne jeglichen Geschmacksverlust. Probiere viele Gerichte aus und teste, welche am besten schmecken.
  • Mahlzeiten auf 5-6 kleine Mahlzeiten täglich erweitern
    Die Gewohnheiten der letzten Jahrzehnte zeigen eine Mahlzeitenfrequenz von 3 am Tag, klassisch morgens, mittags, abends. Jedoch hast du ein höheres Hungergefühl, welches du nicht unbeachtet lassen solltest. Erweitere deine Mahlzeitenfrequenz auf 5-6 am Tag. Dein Körper wird durchgehend mit Nährstoffen versorgt und der Hunger somit ständig gestillt. Dadurch gibt es keine Heißhungerattacken. Bereite Süßspeisen vor (z.B. Käsekuchen mit Streuseln) oder auch andere Mahlzeiten, die du vorbereiten und im Kühlschrank lagern kannst. So vermeidest du, dass du zu etwas Ungesundem greifst, weil der Hunger gerade so stark ist. Denn das vorbereitete Essen ist innerhalb von 2 Minuten fertig.
  • Lob
    Das Wichtigste ist Lob! Ganz einfach: Verknüpfe positive Gefühle und Gedanken mit der Lebensumstellung. Sprich dich darauf an, wenn dir etwas Positives auffällt. Zeige, dass du dich für diesen neuen Abschnitt interessierst und stärke dir den Rücken. Worte sind mächtig, nutze sie.

An dieser Stelle möchten wir auch noch mal auf unseren Artikel über die Wichtigkeit von Selbsthilfegruppen hinweisen, denn auch da gibt es Hilfestellung für Betroffene und Angehörige.

Miriam Gronau ist Fitnesscoach speziell für Übergewichtige. Ihr könnt sie folgendermaßen erreichen:
Homepage: www.coach-miri.com
Facebook: https://www.facebook.com/miriam.gronau.1
Instagram: www.instagram.com/pumping_miri und www.instagram.com/coach_miri

Bilder: Canva.com