Ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet unter krankhaftem Übergewicht, medizinisch als Adipositas bekannt. Für viele Menschen, die trotz zahlreicher Diäten keine nachhaltigen Erfolge verzeichnen können, stellt die Adipositas-Chirurgie, insbesondere die Schlauchmagen-Operation, oft den letzten Ausweg dar. In diesem Artikel erfahrt ihr, wann und warum eine Schlauchmagen-Operation sinnvoll sein kann. Willkommen zu unserem neuen Blog Schlauchmagen-Operation – Wann ist sie sinnvoll?.
Adipositas: Eine ernstzunehmende Krankheit
Häufig wird Adipositas als Resultat von Disziplinlosigkeit oder unkontrolliertem Essverhalten abgetan. Doch diese Sichtweise wird den Betroffenen nicht gerecht. Fachleute betonen, dass Adipositas eine ernsthafte Erkrankung ist, die verschiedenste Ursachen haben kann und einer professionellen Behandlung bedarf. Etwa 70 Prozent der Ursachen liegen in der Genetik, während externe Faktoren etwa 30 Prozent ausmachen.
Ganzheitliche Therapieansätze
Die Behandlung von Adipositas geht weit über operative Eingriffe hinaus. In spezialisierten Zentren wird ein mehrstufiges Therapiekonzept angewendet, das sowohl psychologische als auch ernährungstherapeutische Maßnahmen umfasst. Zunächst erfolgt eine umfassende Anamnese, um das Ausmaß der Fettleibigkeit und mögliche Begleiterkrankungen wie Sodbrennen, Schlafapnoe oder Typ-2-Diabetes zu erfassen.
Kriterien für eine Operation
Ein entscheidender Faktor für die Therapieplanung ist der Body-Mass-Index (BMI). Menschen gelten ab einem BMI von 30 als adipös, während ein BMI von 40 als Richtwert für eine Operation dient. Bei bestehenden Begleiterkrankungen kann bereits ab einem BMI von 35 eine Operation in Betracht gezogen werden.
Was ist ein Schlauchmagen?
Die Schlauchmagen-Operation, auch Sleeve-Gastrektomie genannt, ist die häufigste Form der Adipositas-Chirurgie. Hierbei wird etwa 90 Prozent des Magens entfernt, sodass nur ein schlauchförmiger Rest übrig bleibt. Diese Operation wird minimalinvasiv durchgeführt, wodurch das Risiko für Komplikationen minimiert wird.
Vorbereitungen und Ablauf der Operation
Vor der Operation erhaltet ihr ein individuell abgestimmtes Ernährungs- und Bewegungsprogramm. Diese Maßnahmen helfen dabei, den Körper auf die drastische Volumenreduktion des Magens vorzubereiten. Ein intensives Sportprogramm und regelmäßige Treffen mit Psychotherapeut:innen sowie Selbsthilfegruppen sind ebenfalls Teil der Vorbereitung.
Nach der Operation: Ein neues Leben
Nach dem Eingriff müsst ihr euch auf kleinere Mahlzeiten von 100 bis 150 Millilitern einstellen, da der neue Magen schnell gefüllt ist. Im Laufe der Zeit kann das Magenvolumen leicht zunehmen, doch die Menge bleibt deutlich geringer als zuvor. Die Ernährung muss umgestellt werden und die regelmäßige Einnahme von Vitaminpräparaten wird notwendig, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Langfristige Nachsorge
Die postoperative Betreuung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Regelmäßige Nachsorgegespräche und interdisziplinäre Betreuung durch Fachärzt:innen gewährleisten eine umfassende Unterstützung. Auch plastisch-chirurgische Maßnahmen zur Hautstraffung können Teil der Nachsorge sein.
Psychologische Unterstützung und nachhaltige Erfolge
Die ganzheitliche Betreuung schließt auch die psychologische Unterstützung mit ein. Denn der Abnehmprozess betrifft nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Der schnelle Gewichtsverlust in den ersten sechs Monaten führt oft zu signifikanten mentalen Veränderungen. Viele Patient:innen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihres allgemeinen Gesundheitszustandes und, bei Diabetes-Erkrankten, sogar von einer Normalisierung des Insulinspiegels.
Kosten und Finanzierung in Deutschland, Österreich und der Schweiz
In Deutschland empfiehlt man eine Magenverkleinerung üblicherweise ab einem BMI von 40 oder ab einem BMI von 35, wenn schwerwiegende Begleiterkrankungen vorliegen. Bei Patienten in Österreich wird der Eingriff bei einem BMI über 40 in Betracht gezogen. In der Schweiz ist eine Magenverkleinerung für Personen mit einem BMI über 35 und schweren Begleiterkrankungen eine Option.
Die Kostenübernahme variiert je nach Land: In Deutschland und Österreich kann die Krankenkasse die Kosten ganz oder teilweise übernehmen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Anders in der Schweiz. Hier müssen die Kosten oft privat getragen werden, allerdings gibt es in begründeten Fällen Ausnahmen, bei denen eine Kostenübernahme möglich ist.
Fazit: Wann ist eine Schlauchmagen-Operation sinnvoll?
Eine Schlauchmagen-Operation ist sinnvoll, wenn konservative Methoden keinen Erfolg zeigen und das Übergewicht zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt. Mit einem umfassenden Therapieansatz und einer intensiven Nachsorge könnt ihr euer Gewicht dauerhaft reduzieren und eure Lebensqualität erheblich verbessern.
Eine passende Klinik in eurer Nähe findet ihr hier.
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Bilder: Canva.com