Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, den viele Menschen anstreben. Dabei sollte das Essen ausgewogen, nährstoffreich und kalorienbewusst sein. Doch was passiert, wenn das Essverhalten das Leben dominiert und Genuss zur Nebensache wird? Essstörungen beeinflussen zunehmend den Alltag vieler Menschen und stellen eine ernste psychische Erkrankung dar. Willkommen zu unserem Blog „Wenn das Essen zur Obsession wird“.
Häufigkeit und Verbreitung von Essstörungen
Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa), Bulimie (Bulimia nervosa) und Binge-Eating-Störungen betreffen etwa 30 bis 50 von 1.000 Personen in Deutschland. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele Fälle unerkannt bleiben, da die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Stress, gesellschaftlicher Druck und unrealistische Schönheitsideale tragen dazu bei, dass insbesondere Jugendliche anfällig für Essstörungen werden. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen sind oft schwerwiegend und langwierig.
Essstörungen betreffen zunehmend auch immer jüngere Kinder, insbesondere im Alter von etwa zwölf Jahren. Das verdeutlicht, wie wichtig Prävention und frühzeitiges Eingreifen sind.
Alarmzeichen: Woran Ihr eine Essstörung erkennt
Eltern und Angehörige sollten auf Alarmsignale achten, um eine Essstörung frühzeitig zu erkennen. Ein auffälliger Gewichtsverlust oder häufiges Wiegen, übermäßiges Beschäftigen mit Diäten und Ernährung oder ein übertriebenes Sportpensum können Anzeichen sein. Auch langes Verweilen nach Mahlzeiten im Badezimmer sollte hellhörig machen. Je früher eine Essstörung diagnostiziert wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Experten raten dazu, bei Verdacht umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ursachen: Woher kommt die Essstörung?
Essstörungen sind oft das Resultat einer gestörten Wahrnehmung des eigenen Körpers. Betroffene entwickeln den Drang, die Kontrolle über ihren Körper auszuüben, was schnell in ein ungesundes und zwanghaftes Verhalten übergeht. Diese Erkrankungen wirken sich nicht nur auf das Essverhalten aus, sondern beeinflussen das gesamte Denken, Fühlen und soziale Leben der Betroffenen.
Behandlungsmöglichkeiten: Der Weg zur Genesung
Die Behandlung von Essstörungen erfolgt meist in spezialisierten psychiatrischen Kliniken. Dort wird ein multimodales Therapiekonzept angewandt, das medizinische, psychotherapeutische und kreative Ansätze kombiniert. Ziel ist es, das Gewicht zu normalisieren und ein gesundes Essverhalten zu etablieren. Ein zentrales Element der Therapie ist die Arbeit mit der Familie, um eine langfristige Genesung zu unterstützen.
Welche Essstörungen gibt es?
Die häufigsten Essstörungen sind:
- Binge-Eating: Etwa 2 % der Bevölkerung sind betroffen.
- Anorexia nervosa: Etwa 0,5 % der Menschen entwickeln diese Form der Magersucht.
- Bulimia nervosa: Tritt bei 1 bis 3 % der Bevölkerung auf.
- Adipositas: Mit 25 % ist sie die am weitesten verbreitete Essstörung.
Ausführliche Informationen sowie Kontaktadressen von Beratungsstellen gibt es unter anderem auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.bzga-essstoerungen.de/
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