Magersucht bei Kindern und Jugendlichen

Heute möchten wir mit dem Thema Magersucht ein anderes Spektrum beleuchten, da dieses Thema vielleicht eure Kinder betreffen könnte. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Magersucht steigt nämlich alarmierend, besonders seit der Corona-Pandemie. Eltern sollten frühzeitig auf Warnsignale achten, um rechtzeitig Unterstützung zu suchen. Hier erfahrt ihr, was ihr wissen müsst, um euren Kindern zu helfen. Willkommen bei unserem Artikel „Magersucht bei Kindern und Jugendlichen“.

Ursachen: Warum Magersucht immer häufiger auftritt

Die Pandemie hat viele Veränderungen mit sich gebracht, die die Entstehung von Magersucht begünstigen. Während der Lockdowns fehlte Kindern eine klare Tagesstruktur, soziale Kontakte und der gewohnte Alltag. Stattdessen verbrachten viele Jugendliche mehr Zeit in sozialen Medien, wo sie unrealistische Körperbilder und Schönheitsideale verinnerlichten.

Besonders während der Pubertät, einer ohnehin sensiblen Entwicklungsphase, wird der Umgang mit Hunger oft als Ausdruck von Kontrolle empfunden. Der soziale Rückzug und die fehlende Korrektur durch Gleichaltrige verstärken das Risiko. Gleichzeitig erzeugt die Rückkehr in den Alltag nach den Lockdowns Stress, da soziale und schulische Fähigkeiten in kürzester Zeit aufgeholt werden müssen.

Alarmsignale: Woran ihr eine Essstörung erkennt

Eine Magersucht kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Diese Anzeichen solltet ihr nicht ignorieren:

  • Verändertes Essverhalten: Kleine Portionen, Kalorienzählen, Vermeiden gemeinsamer Mahlzeiten.
  • Körperliche Veränderungen: Rascher Gewichtsverlust, weite Kleidung zur Tarnung, sichtbarer Kontrollwahn.
  • Soziale Isolation: Rückzug von Freunden, emotionale Distanziertheit, depressive Verstimmungen.
  • Andere Hinweise: Häufiger saurer Geruch im Bad kann auf Erbrechen hinweisen.

Offene Gespräche sind entscheidend. Sprecht eure Sorgen an und bleibt im Kontakt mit eurem Kind, um Missverständnisse zu vermeiden.

Therapie: Der Weg zur Heilung

Die Behandlung von Magersucht beginnt oft mit Überzeugungsarbeit, da Betroffene ihre Krankheit selten selbst erkennen. In der Therapie liegt der Fokus zunächst auf der körperlichen Stabilisierung durch eine schrittweise Erhöhung der Kalorienzufuhr. Ziel ist es, wöchentlich etwa 200–300 Gramm zuzunehmen. Parallel dazu lernen die Betroffenen, ihre Wahrnehmung zu ändern und ihren Körper zu akzeptieren, etwa durch Kunst-, Verhaltens- und Bewegungstherapie.

Je strukturierter der Alltag in der Klinik, desto besser gelingt es den Jugendlichen, Stabilität zu gewinnen. Dieser Prozess ist langwierig, aber essenziell für eine nachhaltige Genesung.

Rückkehr in den Alltag: Unterstützung für Familien

Nach der Therapie ist der Wiedereinstieg in das gewohnte Umfeld eine Herausforderung. Essenssituationen, die zuvor belastet waren, müssen neu gestaltet werden – ohne Vorwürfe. Begleitende Beratung durch Psychologen oder niedergelassene Fachärzte kann helfen, diese Übergangsphase zu meistern.

Was tun bei langen Wartezeiten?

Wenn ein Therapieplatz nicht sofort verfügbar ist, können Haus- oder Kinderärzte den Prozess unterstützen, indem sie organische Ursachen ausschließen und eine Gewichtskontrolle durchführen. Zudem helfen Ernährungsberatungsstellen, den Alltag zu strukturieren und erste Hilfestellungen zu geben.

Wichtig: Gebt eurem Kind niemals die Schuld an der Erkrankung. Zeigt Verständnis und sucht gemeinsam nach Lösungen. Wenn sich die Situation verschlimmert, zögert nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – Magersucht ist eine ernstzunehmende, lebensbedrohliche Erkrankung. Hilfe bekommt ihr zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Das war unser Artikel „Magersucht bei Kindern und Jugendlichen“. Einen weiteren Artikel zum Thema findet ihr hier.

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Bilder: Canva