Reflux nach einer Schlauchmagen-OP – Ein unterschätztes Risiko?

Die Schlauchmagen-Operation zählt weltweit zu den beliebtesten Eingriffen bei Adipositas, insbesondere in Regionen mit hohen Raten an schwerer Adipositas wie den USA oder dem Mittleren Osten. Rund 60 % der Adipositas-Operationen entfallen auf diese Methode. Doch wie viele von euch wissen, kann nach einer Schlauchmagen-Operation das Risiko für gastroösophagealen Reflux – kurz Reflux – steigen. Was bedeutet das genau, und worauf müsst ihr achten? Willkommen zu unserem Blog „Reflux nach einer Schlauchmagen-OP: Ein unterschätztes Risiko?“.

Was ist Reflux, und warum tritt er häufiger auf?

Reflux beschreibt das Zurückfließen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, was zu Sodbrennen und Schleimhautentzündungen führen kann. In schweren Fällen kann es zu Zellveränderungen in der Speiseröhre kommen, die das Risiko für Krebs erhöhen. Eine Studie von Yeung et al. (Ann Surg, 2020) hat gezeigt, dass nach einer Schlauchmagen-Operation fast ein Viertel (23 %) der Betroffenen erstmals an Reflux leidet. Bei Magenspiegelungen wurden bei 28 % Entzündungen und bei 10 % Zellveränderungen festgestellt – selbst bei Personen ohne Beschwerden.

Warum ist Nachsorge so wichtig?

Eine regelmäßige Nachsorge ist entscheidend, um Reflux rechtzeitig zu erkennen und ernsthafte Folgen zu vermeiden. Fachärzte empfehlen, spätestens zwölf Monate nach der Operation eine Magenspiegelung durchzuführen – unabhängig davon, ob Beschwerden vorliegen oder nicht. Besonders bei auffälligen Befunden wie Entzündungen oder Zellveränderungen sollte das weitere Vorgehen mit eurem Behandlungsteam besprochen werden. In manchen Fällen kann eine Umwandlung zu einem Magenbypass sinnvoll sein, um die Beschwerden zu lindern.

Was bedeutet das für euch?

Wenn ihr eine Schlauchmagen-Operation hinter euch habt, nehmt die Nachsorge ernst. Sprecht mit euren Ärzten und Ärztinnen über eine Magenspiegelung, insbesondere wenn diese nicht geplant ist. Frühzeitige Untersuchungen können helfen, ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Reflux nach einer Schlauchmagen-Operation ist kein Grund zur Panik, aber ein Thema, das man im Blick behalten sollte.

Fazit: Reflux ist ein Problem, das man managen kann

Ist Reflux nach einer Schlauchmagen-OP also ein unterschätztes Risiko? Die Forschung zeigt, dass Reflux ein relevantes Risiko nach einer Schlauchmagen-Operation darstellt. Entscheidend ist, dieses Risiko zu kennen und durch eine gut organisierte Nachsorge zu minimieren. So könnt ihr langfristig von den Vorteilen der Operation profitieren, ohne eure Gesundheit zu gefährden.

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Bilder: canva.com