Vegane Ernährung bei Adipositas

Healthy vegan fat food sources like coco nut, avocado and almonds.

In der heutigen Zeit praktizieren viele Menschen eine vegane Ernährung. Dieses Thema ist jedoch keineswegs ohne Kontroverse. Die Befürworter neigen dazu, ihre Überzeugungen vehement zu vertreten und moralische Appelle zu halten, während die Gegner sich darüber ärgern, dass sie beim Einkaufen ständig nach versteckten tierischen Zutaten suchen müssen. Hier prallen zwei Extreme aufeinander, die kaum miteinander vereinbar sind und die Diskussion am Leben erhalten. Tatsächlich hat die Lebensmittelindustrie diesen Trend erkannt und vegane Produkte wie „vegane Fleischwurst“ und „veganes Chili con Carne“ auf den Markt gebracht. Fast keine Speisekarte kommt heute ohne ein separates veganes Angebot aus, und einige Restaurants servieren ausschließlich vegane Gerichte. Was einst als Trend begann, hat sich längst zu einer speziellen Lebensweise entwickelt.
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Die Wurzeln des Veganismus

Die vegane Lebensweise leitet sich ursprünglich von der vegetarischen Ernährung ab und wurde erstmals 1944 in England von der „Vegan Society“ vorgestellt. Das Grundprinzip besteht darin, auf sämtliche tierischen Produkte zu verzichten, nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf Milchprodukte, Eier und mehr. Einige Veganer erweitern dies sogar auf andere Lebensbereiche, indem sie auf Lederwaren und alle Produkte verzichten, die tierische Bestandteile enthalten. Inzwischen gibt es Modelabels, die bewusst vegane Kleidung produzieren und dies entsprechend bewerben. Aus einer Modeerscheinung ist eine Lebensphilosophie geworden, die wahrscheinlich noch nicht ihr volles Ausmaß erreicht hat. Überraschenderweise leben nur etwa 1 Prozent der deutschen Bevölkerung tatsächlich vegan, trotz der allgegenwärtigen Präsenz des Begriffs „vegan“ in verschiedenen Zusammenhängen.

Die Vorteile einer veganen Ernährung

Veganer stoßen oft auf Widerstand oder zumindest Unverständnis, aber ihre Argumentation ist durchdacht. Ein zentrales Argument ist die Ablehnung des Konsums von Tieren. Die Massentierhaltung und die Bedingungen in Schlachthöfen sind Fakten, die nicht ignoriert werden können. Hinzu kommt die CO2-Produktion in der Massentierzucht, die Veganer lieber für den Anbau von Gemüse verwenden würden. Im Vergleich zu Vegetariern basiert die Erweiterung der veganen Ernährung auf der Erkenntnis, dass auch die Produktion von Milchprodukten und Eiern auf Massenzucht basiert. Viele Veganer betrachten ihre Ernährung als die gesündeste Option, da sie sich intensiv mit ihrer Nahrungsaufnahme auseinandersetzen und glauben, dass eine vegane Ernährung vor verschiedenen Volkskrankheiten schützen kann.

Die Herausforderungen und Nachteile des Veganismus

Exotic fruits

In Bezug auf die Gesundheit ist die vegane Ernährung jedoch komplexer. Der Verzicht auf tierische Produkte birgt das Risiko von Mangelerscheinungen, insbesondere bei Vitamin B12, Kalzium, Jod, Eisen und Eiweiß. Diese Nährstoffe sind schwer zu ersetzen. Auf der anderen Seite verwenden einige Veganer synthetische Nahrungsergänzungsmittel, um diese Mängel auszugleichen, was wiederum Fragen zur Natürlichkeit aufwirft. Es ist auch schwer nachvollziehbar, wenn Veganer Umweltschutz und Nachhaltigkeit predigen, aber dennoch häufig mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen.

Wirtschaftliche Auswirkungen und der goldene Mittelweg

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Veganismus sind ebenfalls ein Thema. Es wäre unrealistisch zu erwarten, dass alle Landwirte ihre Tierhaltung einstellen und auf den Anbau von Bio-Produkten umsteigen. Die Landwirtschaft würde Schaden nehmen, und zahlreiche Existenzen wären bedroht. Dies betrifft auch die weiterverarbeitenden Unternehmen.

Ein möglicher Ausweg besteht darin, einen ausgewogenen Mittelweg zu finden. Nachhaltigkeit ist zweifellos wichtig, aber es ist nicht immer notwendig, Extrempositionen einzunehmen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Lebensmitteln und eine verstärkte Aufmerksamkeit für Qualität und Herkunft sind bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Die Gesetze zur Überwachung der Lebensmittelproduktion wurden verschärft und werden konsequenter durchgesetzt.

Es wäre wünschenswert, wenn alle Ernährungsformen respektiert würden, und jeder Mensch frei wählen könnte, ohne Angst haben zu müssen, für seine Entscheidung kritisiert zu werden. Ob man sich für ein Omelett oder ein Rindersteak entscheidet oder den Schwerpunkt auf Gemüse und pflanzliche Lebensmittel legt, sollte eine persönliche Wahl sein.

Vegane Ernährung aus gesundheitlicher Sicht

Sushi and maki in slices

Eine überwiegend pflanzliche Ernährung gilt grundsätzlich als gesund. Dennoch besteht bei einer strengen veganen Ernährung das Risiko von Mangelerscheinungen, insbesondere bei Vitamin B12, Kalzium, Jod, Eisen und Eiweiß. Diese Nährstoffe können durch eine Vielzahl von pflanzlichen Quellen wie Nüssen, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Soja und Mais aufgenommen werden. Regelmäßige Einnahme dieser Nahrungsmittel ist entscheidend. Schwangeren, Kindern und Kranken wird von einer rein veganen Ernährung dringend abgeraten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt auch Jugendlichen, älteren Menschen und Allergikern diese Ernährungsweise nicht.

Die vegane Ernährung kann unter Umständen zur Gewichtsabnahme beitragen, erfordert jedoch eine sorgfältige Auswahl der Nahrungsmittel, da kalorienreiche pflanzliche Fette und Zucker erlaubt sind.

Ob eine vegane Ernährung tatsächlich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen Zivilisationskrankheiten schützt, ist nicht eindeutig belegt. Die begrenzte Anzahl von Menschen, die diese Ernährungsweise konsequent befolgen, macht es schwierig, aussagekräftige Daten zu sammeln.

Vegane Ernährung bei Adipositas

Vegane Ernährung kann für Menschen mit Adipositas eine Option sein, erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit und Planung. Sie kann zur Kalorienkontrolle beitragen und ballaststoffreiche Lebensmittel fördern. Dies kann dazu beitragen, das Sättigungsgefühl zu erhöhen und den Appetit zu regulieren. Zudem enthält vegane Ernährung normalerweise weniger gesättigte Fette, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.

Allerdings birgt die vegane Ernährung auch Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich möglicher Nährstoffmängel wie Vitamin B12, Eisen, Kalzium und Vitamin D. Menschen mit Adipositas sollten darauf achten, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen. Die Auswahl kalorienreicher veganer Lebensmittel sollte begrenzt werden, um die Kalorienaufnahme zu kontrollieren.

Die Planung einer ausgewogenen veganen Ernährung ist entscheidend und erfordert sorgfältige Überlegungen. Es ist ratsam, vor einer Umstellung auf vegane Ernährung die Beratung eines Ernährungsexperten oder Arztes in Anspruch zu nehmen, um eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln, die die spezifischen Bedürfnisse und Ziele berücksichtigt.

Fazit

Die Entscheidung für eine vegane Lebensweise basiert oft auf ethischen Überlegungen. Es erfordert jedoch ein gründliches Verständnis der Ernährung, um möglichen Nährstoffmangel vorzubeugen. Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln kann erforderlich sein, birgt jedoch ebenfalls Risiken. Um gesund zu leben, erfordert die vegane Ernährung eine sorgfältige und vielfältige Zubereitung von Lebensmitteln. Es ist eine persönliche Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden sollte, um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu gewährleisten.

Einen weiteren Artikel zum Thema Esstypen findet ihr hier.

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Bilder: canva.com