Bei vielen ist der Jahresbeginn der Zeitpunkt, die guten Vorsätze in Angriff zu nehmen. Ganz oben auf der Liste stehen in der Regel Dinge wie „Mit dem Rauchen aufhören“, „Abnehmen“ und „gesünder leben“. Wir haben uns aber abgewöhnt, diese Listen aufzustellen. Und das Wort „Vorsatz“ haben wir gleich mit abgeschafft. Erstens, weil es nach Verpflichtung und damit automatisch eher negativ klingt, zweitens, weil es in der Regel ohnehin kaum jemand schafft, seine Vorsätze wirklich konsequent und komplett umzusetzen. Das heißt allerdings nicht, dass wir uns nichts vornehmen! Wir geben dem ganzen nur andere Namen …
Motivation, Spaß und Elan
Natürlich möchten wir auch gesund leben und abnehmen. Das ist ja aber nicht neu, wir nehmen dieses Vorhaben aus dem letzten Jahr mit und haben dort schon vieles umgesetzt. Das halten wir uns jetzt vor Augen: All das, was wir bereits erreicht haben. Dann überlegen wir, wo es noch hakt, was wir optimieren können. Das motiviert uns, denn wir wünschen uns ja, dass es ein gutes Jahr wird, und uns ist durchaus klar, dass uns gewisse Dinge nicht in den Schoß fallen, sondern wir dafür auch selbst etwas tun müssen. Und jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um zu überlegen, wie uns das am besten gelingt. Anfang Januar ist alles oft etwas ruhiger, denn nach dem ganzen Weihnachtsstress haben viele Leute wenig Antrieb, sich gleich wieder viele Termine aufzuladen. Auch im Job geht oft alles erst einmal etwas ruhiger los. Zeit genug also, ein paar positive Pläne zu schmieden.
Es kommt auf die Sichtweise an
Wenn Du selbst diese Pläne erstellst, hast Du viel mehr Spielraum und die Möglichkeit, Dich selbst zu motivieren. Außerdem weißt Du selbst schließlich am besten, woran es zuletzt gehakt hat, was Dich frustriert oder daran gehindert hat, Deine Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nutze Deine Motivation zum Jahresbeginn und die Zeit, um positive Pläne zu schmieden. Das kannst Du zu Papier bringen oder auch einfach für Dich im Kopf planen, das bleibt Dir überlassen, wobei meiner Erfahrung nach niedergeschriebene Gedanken immer präsenter sind. Aber wenn Du sie formulierst – in welcher Form auch immer – dann achte auf eine positive Formulierung:
Nicht „Ich muss Diät halten“, sondern „Ich werde abnehmen“
Anstatt „Ich verzichte auf Leckereien“: „Ich entdecke neue Rezepte, die lecker und gesund sind“
Nicht „Ich muss mich mehr bewegen“, sondern „Ich entspanne häufiger durch Spaß beim Sport“.
Mag sein, dass der ein oder andere das jetzt für Selbstbetrug hält, aber mal ehrlich: Die Aussagen sind die gleichen, warum sollen wir sie nicht positiv formulieren, wenn uns das viel mehr motiviert? Das ist ein bisschen wie das Motiv mit dem Glas, das bei den einen immer halbleer und bei den anderen immer halbvoll ist – wer ist wohl glücklicher und zufriedener mit seinem Leben?
Worte allein genügen nicht
Natürlich ist es damit allein nicht getan, denn wie gesagt: Die Aktion, die sich dahinter verbirgt, bleibt schon die gleiche. Du musst selbst aktiv werden, wenn Du Deine Wünsche und Ziele erreichen willst, aber eine positive Grundeinstellung macht, wird Dir genau das sehr erleichtern. Dabei gelten viele Dinge, die wir hier auch schon an anderer Stelle erwähnt haben:
Setze Dir kleinere, realistische Ziele und baue sie dann Schritt für Schritt weiter aus
Finde einen Weg, der zu Dir passt und den Du auch umsetzen kannst
Verzeihe Dir kleine Sünden oder Durchhänger, aber behalte das Ziel immer vor Augen
Niemand erwartet von Dir, dass Du alles immer zu 100 Prozent richtig umsetzt oder Deine Ziele auf Anhieb komplett erreichst. Also sollte das auch nicht Deine Erwartungshaltung sein. Sei nett und streng zugleich mit Dir selbst.
Warum der Jahresanfang ein guter Zeitpunkt ist
Die Weihnachtsfeiertage sind in der Regel immer stressig und mit viel Genuss verbunden. Oft so viel, dass wir danach auch gar keine Lust mehr darauf haben. Allein das macht den Jahresbeginn zu einem geeigneten Datum, um Verzicht zu üben. Hinzu kommt, wie bereits erwähnt, dass wir eigentlich immer mit dem Wunsch ins neue Jahr gehen, dass alles gut wird. War das Vorjahr schlecht, hoffen wir unbedingt auf Verbesserung, liegt ein im Prinzip gutes Jahr hinter uns, dann wollen wir, dass es auch so weitergeht. Und wenn wir das selbst aktiv unterstützen können, sind wir jetzt am ehesten bereit dazu. Außerdem nutzen viele die Zeit zwischen den Feiertagen oder eben den ersten Jahresbeginn auch für etwas Erholung, und so entspannt sind wir ebenfalls deutlich eher bereit, uns positive Ziele zu setzen, als wenn wir gehetzt und angespannt an solche Gedanken herangehen.
Überlasse nicht alles den anderen
Es gibt unzählige Varianten, wie Du Deine Planung umsetzen kannst. Für die sportliche Aktivität beispielsweise der Eintritt in einen Verein oder ein Fitnessstudio, für das Gewicht eine Diätgruppe oder regelmäßige Unterstützung durch Deinen Arzt. Für viele sind diese Möglichkeiten sinnvoll, um von außen Unterstützung und auch Kontrolle der Fortschritte zu erfahren. Andere machen das aber lieber mit sich selbst aus, und gerade dann ist eine regelmäßige Selbstkontrolle sehr wichtig. Dabei kann eine Art Tagebuch hilfreich sein. Nimm ein Kalenderbuch und teile es in Wochen- oder Monatsabschnitte ein, je nachdem, was Dir für Dich sinnvoller erscheint. Formuliere dann entweder gleich zu Jahresbeginn weit im Voraus oder jedes Mal zu Beginn des Abschnitts Deine kurzfristigen Ziele für die nächste Woche oder den nächsten Monat. Am Ende jedes Abschnitts notierst Du dann – sehr ehrlich und durchaus selbstkritisch –, was Du davon umgesetzt und wirklich erreicht hast. Das macht nicht immer nur happy, sondern tut auch mal weh, aber im besten Fall sollte beides Dich jeweils umso mehr für den nächsten Zeitabschnitt motivieren. Gerade beim Gewicht kann eine grafische Darstellung hilfreich sein. Eine Kurve, auf der Du jeden Tag vor Augen hast, wie Dein Gewicht sich nach unten bewegt, motiviert unter Umständen mehr als blanke Zahlen.
Fazit: Jetzt loslegen
Also, am besten Du überlegst jetzt erst gar nicht mehr lange, sondern legst direkt los. Und wenn es nur in Deinem Kopf ist. Mach Pläne, schaffe Ideen und Möglichkeiten, wie Du Deine Wünsche in die Tat umsetzen willst. Ganz wichtig ist, dass Du an Dich glaubst. Auch wenn es bisher nie so richtig geklappt hat, jetzt bekommst Du es hin, auch wenn es ab und an mal schwierig wird, das ist nun einmal so und gehört dazu. Keiner hat gesagt, dass Abnehmen und eine Umstellung der Lebensgewohnheiten ein Kinderspiel oder Zuckerschlecken ist. Aber Du kannst das, und am Ende wirst Du merken, wie großartig es sich anfühlt, wenn Du stolz auf Dich sein kannst.
Bilder: www.canva.com