Paleo-Diät: Ggf. eine mögliche Lebensweise?

Die Paleo-Diät wird in der Gesellschaft immer als die Steinzeit-Diät bezeichnet. Das hat einen guten Grund, denn sie bezieht sich genau auf diese Zeit. Bei dieser Ernährungsweise dürft ihr all das essen, was vermutlich auch bereits unseren Vorfahren in der Steinzeit zur Verfügung stand. Also in der Phase, die man oft auch als Zeit der Jäger und Sammler bezeichnet. Absolut genau können wir heute zwar nicht mehr wissen, was es damals gab und was nicht, doch vieles lässt sich vermuten.

Verfechter dieser Ernährungsform gehen davon aus, dass sich unser genetisches Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert hat und die Anpassung an diese Ernährung daher als einzige artgerecht für den Menschen ist. Was genau es damit auf sich hat, worauf dabei zu achten ist, welche Vor- und Nachteile diese Ernährungsweise hat und vieles mehr erfahrt ihr hier von mir.

Die Tabus

Bei Paleo ist jegliche industriell hergestellte Nahrung verboten, also zum Beispiel Konservierungsstoffe, Alkohol, Fertigprodukte, Zuckerzusätze und Getreideprodukte. Auch Viehzucht wurde in diesem Zeitalter noch nicht betrieben, somit sind auch sämtliche Milchprodukte tabu. Bei Pflanzenölen ist man sich nicht vollkommen einig, da erst die industrielle Verarbeitung einige davon nutzbar und lagerfähig macht.

Es handelt sich bei der Paleo-Diät um eine proteinreiche und kohlenhydratarme Kost. Die Auswahl der verwendbaren Lebensmittel ist recht überschaubar.

Das dürft ihr

Wenn ihr euch für die Paleo-Ernährung entscheidet, müsst ihr schon einiges beachten, wenn auch nur am Anfang, da ihr euch vermutlich recht schnell daran gewöhnen werdet. Bei der Maxime „nur das, was es auch in der Steinzeit schon gab“, bleibt das Angebot auch langfristig ziemlich begrenzt.

Erlaubt ist natürlich Fleisch (vom Wild) sowie Fisch, Meeresfrüchte und Schalentiere. Ihr habt den Vorteil, dass ihr all das kaufen könnt und nicht mehr selbst jagen müsst. Natürlich bedeutet Paleo auch nicht, dass ihr beim Essen auf jegliche Tischmanieren verzichten sollt, aber das versteht sich wohl hoffentlich von selbst!

Weiterhin sind folgende Lebensmittel gestattet:

  • (Wild-)Kräuter
  • Pilze
  • naturbelassenes Obst und Gemüse
  • Esskastanien
  • Honig

Hinzu kommt eine empfohlene Menge an Eiweiß von circa 130 Gramm pro Tag. Wer es mag, dürfte durchaus auch Würmer, Larven oder Insekten mit auf den Speiseplan setzen, aber das ist natürlich nicht verpflichtend. Bei den Getränken ist die Liste noch kürzer, denn sie beschränkt sich auf Wasser und Tee aus Kräuteraufgüssen.

Nachteile der Paleo-Ernährung

Es gibt bisher keine Langzeitstudien, die die Auswirkungen der Paleo-Diät belegen. Alle vermeintlich positiven Effekte sind somit bisher nur Vermutungen. Da auf viele Lebensmittel und auf industriell verarbeitete Zutaten komplett verzichtet werden muss, gestaltet sich der Einkauf – zumindest am Anfang – etwas schwerer. Ihr braucht überwiegend frische und natürliche Zutaten, zum Beispiel Kokosmehl, verschiedenste Nüsse und ähnliches, die ihr nicht überall auf Anhieb bekommen werdet. Unter Umständen wird der Einkauf dadurch auch etwas teurer. Da die Lebensmittel nicht bearbeitet sind und um ausreichend Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, werdet ihr außerdem deutlich mehr Zeit aufwenden müssen. Dieser zeitliche und finanzielle Mehraufwand ist nicht jedermanns Sache und sollte daher im Vorwege bedacht werden.

Vorteile der Steinzeit-Diät

Die meisten Verfechter dieser Ernährungsweise sind vor allem von der gesundheitlichen Wirkung überzeugt, um die reine Gewichtsabnahme geht es weniger. Tatsächlich haben erste Studien mittlerweile gezeigt, dass diese spezielle Steinzeit-Ernährung sich positiv auf die Blutzuckerwerte und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken kann. Langfristig wissenschaftlich belegt sind derartige Fakten jedoch eben noch nicht. Eindeutiger ist, dass die Gefahr einer Mangelernährung sehr gering ist, da alle wichtigen Nährstoffe in den „erlaubten“ Nahrungsmitteln vorhanden sind. Hinzu kommt ein weiterer großer Vorteil: Aufgrund der Ernährungsweise mit einem hohen Eiweißanteil, viel Gemüse und gesunden Fetten entsteht ein starkes und anhaltendes Sättigungsgefühl. Kalorien zählen bleibt bei dieser Diät im Hintergrund, die Mengen der erlaubten Lebensmittel sind nicht begrenzt, und so ist auch die Gefahr des Jojo-Effekts eher gering.

Wer ist der Typ für die Paleo-Ernährung?

Eines dürfte klar sein: Wer kein Fleisch isst, aus welchen Gründen auch immer, der ist hier vollkommen falsch, denn ohne geht es nicht. Unter den erlaubten Lebensmitteln ausschließlich vegetarische oder sogar vegane zu verwenden, ist definitiv schwierig und birgt die Gefahr von Mangelerscheinungen.

Es geht hier außerdem nicht um die Blitzdiät für den Bikinisommer, sondern um eine dauerhafte Umstellung der Ernährung und eine eher langfristige Gewichtsabnahme. Dagegen eignet sich diese Diät auf jeden Fall für Sportler und Diabetiker, letztere könnten aufgrund der Reduktion der Kohlenhydrate durchaus profitieren.

Berufstätige, die wenig Zeit und Lust zum Kochen haben, bringen nicht unbedingt die besten Voraussetzungen mit. Es ist schlichtweg deutlich aufwendiger, als auf die Schnelle eine Pizza in den Ofen zu schieben oder ähnliches.

Fazit

Diese Ernährungsweise ist nicht ungesund, sofern die Richtlinien eingehalten werden. Besonders ist diesbezüglich auf eine ausreichende Zufuhr an essenziellen Fettsäuren zu achten. Jedoch muss der zusätzliche Aufwand aufzufangen sein, sonst geht die Lust einfach zu schnell verloren. Das kann im Übrigen auch passieren, wenn es jemandem extrem schwerfällt, auf Süßigkeiten oder Chips und ähnliches so ganz und gar zu verzichten, denn ist der Verzicht dauerhaft zu groß, sind die Durchhaltechancen umso geringer.

Es gibt bis heute keine ganz eindeutig klare Richtlinie, sondern viele verschiedene. Auch das erschwert diese Ernährungsweise unter Umständen, wenn ihr es gern ganz genau wisst. Ansonsten ist es durchaus mal einen Versuch wert.

Wir haben viele weitere Artikel zum Thema Ernährung, hier zum Beispiel über Veganismus.

Folgt ihr schon unseren Social-Media-Kanälen? Nicht? Dann wird es aber Zeit! Hier geht es zu unseren Facebook– und Instagram-Seiten!

Bilder: Canva.com