Das eigene Körperbild: Realität vs. Wahrnehmung

Wenn es darum geht, das optimale Körpergewicht zu ermitteln, gibt es ganz sachliche Wege, um zu einem scheinbar perfekten Ergebnis zu gelangen. Willkommen zu unserem Blogartikel „Das eigene Körperbild: Realität vs. Wahrnehmung“.

Der Body-Mass-Index (BMI) ist heutzutage ein gängiger Leitfaden. Doch dabei wird ein Punkt gänzlich außer Acht gelassen: Die optische Wahrnehmung. Diese wiederum spielt im Alltag zuweilen eine viel größere Rolle, denn wo ihr auch hinseht, begegnet sie euch immer und überall. Doch mit der Wahrnehmung ist es so eine Sache – sie ist subjektiv beeinflusst und spielt euch daher gern mal einen Streich. Gerade in den Medien ist das vermeintlich perfekte Körperbild allgegenwärtig. Ein Trend, der außer Acht lässt, wie gefährlich das für eure Selbstwahrnehmung sein kann.

Wie ihr euer Körperbild selbst wahrnehmt

Das Erste, was ihr am Morgen bewusst optisch wahrnehmt, ist in der Regel euer eigenes Spiegelbild. Genau das wird aber von vielfältigen Faktoren beeinflusst, nicht zuletzt von eurer eigenen Stimmung. Das könnt ihr ganz leicht selbst beobachten, indem ihr einige Tage am Stück mal kritisch mit euch ins Gericht geht. Obwohl ihr tagelang exakt das gleiche Gewicht auf die Waage bringt, wird euer Spiegelbild innerhalb von nur ein oder zwei Wochen unterschiedlichste Reaktionen in euch auslösen. Von „Oh Gott, bin ich fett“ über „Ach, eigentlich sehe ich doch ganz gut aus“ bis hin zu „Heute fühle ich mich richtig schlank“. Rein sachlich ist dieser Unterschied nicht vorhanden, er wird lediglich durch euer eigenes Selbstwertgefühl hervorgerufen. Wachst ihr ausgeschlafen und voller Optimismus auf, dann wird auch euer Blick in den Spiegel positiv beeinflusst. Steht ihr dagegen mit dem falschen Bein auf, so wird der eigene Anblick die Laune unter Umständen noch mehr nach unten ziehen.

Die Wahrnehmung eurer Mitmenschen

Der Klassiker in diesem Bereich ist sicher die Frage der Frau an ihren Mann: „Schatz, findest du mich zu dick?“. Ihr alle wisst, dass es darauf – aus Sicht der Frau – keine richtige Antwort gibt. Würde die Frage lauten „Bin ich zu dick?“, wäre es zwar sachlich leichter, aber nicht in der eigenen Wahrnehmung. Somit werden sowohl die Partner als auch gutmeinende Freunde euch unter Umständen nie die Wahrheit sagen. Sie wollen nicht verletzen oder beschämen, wollen euer ohnehin angekratztes Selbstwertgefühl nicht noch mehr belasten. Also werdet ihr sagen „Nein, du bist doch nicht dick!“ und alle fühlen sich wohl, zumindest für den Moment. Im Gegenzug gibt es Menschen, die so viel Wert auf Äußerlichkeiten legen, dass sie auch einen Menschen, der sich mitten im Normalgewicht bewegt, als unansehnlich, fettleibig oder sogar hässlich bezeichnen. Das trifft jeden Menschen, ob er nun wirklich an Übergewicht leidet oder nicht. Die Folge: Frust, der im schlimmsten Fall durch Süßigkeiten bekämpft wird. Frauen sind davon in der Regel allerdings weit mehr betroffen als Männer. Es ist leider ebenfalls eine typische Realität, dass Frauen mit Übergewicht als unattraktiv gelten, während Männern dann ein „gemütlicher“ Charakter zugesprochen wird oder der Charme eines Teddybären.

Mediale Darstellung von Körperformen

In jedem Fall problematisch ist die Präsenz von Proportionen in den Medien, egal ob TV, Print oder Online. Sucht doch einmal nach einem Modetipp, Frisuren-Trends oder ähnlichem, bei dem ihr auf eine füllige Person stoßen werdet – schwierig. Frauen sind schön und dünn, Männer attraktiv und durchtrainiert. Ähnlich ist es mit Modefotos, Modelshows, Liebesfilmen und so weiter. Wenn es darin nicht gerade thematisch konkret um Übergrößen, Plus-Size oder Gewichtsprobleme geht, werden die Protagonisten immer extrem schlank und gut aussehend sein, denn angeblich ist es das, was wir alle sehen wollen. Das Ergebnis: Wenn ihr euch selbst mit diesen Menschen oder Figuren vergleicht, schneidet ihr in der Regel immer schlecht ab und … seid wieder einmal frustriert.

Körperideale in der Werbeindustrie

Fast noch schlimmer ist die falsche Darstellung in der Werbung. Sucht doch einmal nach einer Werbeanzeige für einen Fitnessclub, in dem beleibte, übergewichtige Menschen dargestellt werden. Ihr werdet sie nicht finden. Stattdessen tummeln sich dort Frauen und Männer mit ausgeformten Sixpacks, zarten Beinchen und viel nackter Haut, die unglaublich fröhlich aussehen, während sie Hanteln stemmen oder das Laufband zum Glühen bringen. Das Ergebnis: Menschen, die auf der Suche nach einem Studio sind, weil sie überflüssige Kilos abtrainieren wollen und müssen, werden schnell resignieren, wenn ihr Wille nicht stark genug oder das Selbstbewusstsein nicht ausgeprägt ist. Bestimmt kennt ihr auch die gängigen TV-Spots für Diätpillen oder ähnliche Produkte. Wirken die Frauen darin so, als ob sie dringend abnehmen müssten? Nein, ganz im Gegenteil. Höchstens tragen sie eine Jeans, die angeblich nicht mehr ganz so perfekt sitzt wie noch vor zwei Wochen. Einzig in Erfolgsgeschichten derartiger Schlankmacher oder Diätmittel werdet ihr beim Vorher-Nachher-Vergleich – und auch nur dabei – Menschen entdecken, die übergewichtig sind. Kein Wunder – diese Fotos oder Darstellungen entstammen der Realität.

Optik wird wichtiger genommen als die Gesundheit

Grundsätzlich wird uns also in allen Lebenslagen und von allen Seiten, privat wie medial, sehr häufig ein falsches Bild projiziert. Die Gesellschaft scheint in größten Teilen sehr schlank und attraktiv, Size Zero wird zum Schönheitsideal manifestiert, Krankheit, Fettleibigkeit und unattraktive Menschen gibt es nicht. Doch das entspricht schlichtweg nicht der Realität. Es gibt inzwischen extrem viele Menschen, die übergewichtig oder fettleibig sind und dieses Problem nicht mit der kurzfristigen Einnahme einer vermeintlichen Wunderpille in den Griff bekommen. Wir passen nicht alle in die von der Modeindustrie als Standard festgelegten Modelgrößen. Und natürlich sind wir auch nicht immer alle schön und gut gelaunt. Die ständige Wahrnehmung dieser realitätsfremden Musterkörper fördert jedoch die falsche Wahrnehmung unserer eigenen Person. Entweder so, dass ihr euch gar nicht dick fühlt und denkt, es sei alles in Ordnung, obwohl es das nicht ist, oder auch in der Form, dass ihr euch zu dick fühlt, weil Size Zero zum einzig perfekten Look abgestempelt wird, dem man mit einem gesunden Normalgewicht aber eben auch nicht entspricht.

Befreit euch von dieser Beeinflussung so gut es geht

Versucht, eure eigene Wahrnehmung zu optimieren. Seid kritisch, aber nicht frustriert. Gesteht euch ein, dass euer Körper ein ungesundes Maß angenommen hat, egal, ob es optisch einem Ideal entspricht oder nicht. Vergleicht euch nicht mit Modelschönheiten, sondern fragt euch, ob ihr euch in ihrem Körper wohlfühlt, und seid dabei sehr ehrlich mit euch selbst. Es ist traurig genug, dass wir von allen Seiten etwas vorgegaukelt bekommen, da müssen wir uns wirklich nicht auch noch selbst belügen … Es geht einzig und allein um euch. Wenn ihr erkennt, dass es höchste Zeit zum Abnehmen ist, damit ihr euch wieder gesünder, beweglicher und attraktiver fühlt, dann geht es an, und zwar nicht mit dem Blick auf das mediale Schönheitsideal, sondern mit dem Blick auf eure eigenen, kleinen oder großen Fortschritte. Euer Ziel sollte es sein, euch selbst am Morgen mit einem Lächeln im Gesicht vor dem Spiegel zu begrüßen. Nur dann werdet ihr an Motivation, Lebensfreude und Gesundheit gewinnen.

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Bilder: Canva.com